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2016-07-26_PM_Polizeikontrolle

Campreferentinnen festgesetzt

Am späten Montagabend ist eine Gruppe von Referentinnen des „War-starts-here- camps“ von der Polizei für zweieinhalb Stunden festgesetzt worden.

Die Frauen der Gruppe „Women in Exile“ hatten den ersten inhaltlichen Workshop des Camps gestaltet, das in diesem Jahr vor allem den Zusammenhang zwischen Krieg und Fluchtursachen thematisiert. Die Referentinnen hatten im Camp die Probleme der doppelten Diskriminierung von Frauen, die schwarzer Hautfarbe sind, aus eigener Erfahrung heraus erläutert und von ihrer Workshoparbeit zur Stärkung von Flüchtlingsfrauen berichtet. Als sie gegen 21.15 Uhr das Camp verliessen, folgte ihnen ein Polizeifahrzeug und hielt sie für eine Kontrolle in der Nähe von Letzlingen an. Erst nach zweieinhalb Stunden und Zahlung von strittigen Verfahrenskosten für einen zurückliegenden Rechtsstreit einer der Referentinnen wurde die Heimfahrt der Gruppe erlaubt.

„Eine Referentinnengruppe von zehn Frauen mit ihren Kleinkindern so spät abends einer als „Verkehrskontrolle“ getarnten intensiven Überprüfung zu unterziehen, kann schon als gezielte Provokation verstanden werden“ meint Petra Schubert. „Wenn so gezielt zwei PKW mit Frauen aus verschiedenen afrikanischen Ländern aus den vielen Autos auf der B 71 herausgegriffen werden, ist der Verdacht rassistischen Verhaltens der Polizei schwer von der Hand zu weisen“ kritisiert Cornelia Wilborn.

Die Organisatoren des Camps drückten ihre Hoffnung aus, dass die Polizei die Referenten des Camps in Zukunft ungehindert heimfahren lässt.